
Am vergangenen Wochenende habe ich zusammen mit Friedrich Dähler einen Trip nach Weyeregg am Attersee (AT) und Löbichau (DE) unternommen. Dort sind wir jeweils ein Rennen gefahren.
Am Samstag galt es 52km und 1550Hm zu bewältigen. Ausser einem oder zwei Fahrer kannten wir niemanden und so war es schwer einzuschätzen wie das Rennen laufen würde. Nach einigen Sprinteinlagen der Östereicher setzte ich mich an die Spitze um etwas Ruhe in die Meute zu bringen. Danach giengs in einen sehr langen, steilen und ruppigen Anstieg. Dort fuhr ich erst an 4. Position. Friedrich setzte sich zusammen mit einem anderen Fahrer einige Meter ab. Mir gelang es nicht das Tempo mitzugehen. nach dem langen Anstieg lag ich an 9. Stelle und ich fühlte mich nicht sonderlich stark. Die Abfahrt hatte nichts zu bieten wo ich entscheidend Zeit gutmachen konnte; es folgte eine ewig langgezogene Kiesabfahrt. Nach und nach steigerte ich die Pace und holte erst einen, dann einen weiteren und letzlich die Verfolgergruppe ein. In der Abfahrt vor dem letzten Berg (2.letzet Abfahrt, ca 14km vor dem Finish), liess ich die Gruppe stehen und machte mich selber auf die Verfolgung der Spitzenleute. Im Anstieg schloss ich beinahe zum führungsduo auf. Leider konnten sie mich auch sehen und erhöten sogleich das Tempo. Als ich in die Abfahrt einbiegen wollte verpasste ich eine Streckenmarkierung und fand den Trail nicht. Da raschelt es hinter mir und 2 Konkurenten fahren in meinem Rücken irgenwo ins Gehölz wo offenbar die Strecke weitergeht. Nach 300m Trail habe ich die beiden wieder eingeholt und fahre volle Kanne bergab. Doch wegen der 50sek Streckensuche ist Friedrich natürlich nicht mehr einzuholen. Doch nach dem mässigen Start bin ich sicher zufrieden mit Rang 2 der Herren 30 und Platz 3 overall. Immerhin bin ich weite Strecken des Rennens schneller gefahren als alle anderen. Ich konnte mich auf den Wettkampf vom Folgetag freuen.
Nach einer langen Autofahrt in den Osten Deutschlands erreichten wir unser Hotel an der Burg und assen gleich im Hotel unser Abendessen. Die Gegend ist bekannt für den Uranabbau in vergangenen Jahrzehnten. Hügelige und Flache Landschaft. Wo soll denn da bitte mal ein bikerennen ausgetragen werden? Doch im Nachbardorf Löbichau war dann tatsächlich der Start zu einem Bikerennen. 28km, 48km und 98km konnten dabei gefahren werden. Nach der 5km Startrunde ging es baldeinmal in einen Trail. Glücklicherweise bin ich bis da immer in den vorderen Positionen gefahren. Nach dem ersten Trailstück lancierte ich einen ersten langezogenen Antritt und distanzierte die Konkurenz entscheidend. Sasha vom Fire Bike Team gieng mit. Zu 2 lagen wir also bereits nach 8km voraus. Ein Blick zurück und Friedrich war der einzige der noch in unserer Nähe lag. Wir nahmen etwas raus und liessen ihn aufschliessen. zu dritt geht so eine Aktion einfacher. Wir lösten gut ab und kamen weg von den übrigen Konkurenten. Nach 1,5Runden merkten wir, dass wir es nun gemütlicher angehen konnten. Doch allzulangsam wollte ich auch nicht fahren, sonst hat dann die ganze Sache nicht viel gebracht. Ich versuchte das Tempo hoch zu behalten in der letzten Runde. Ein erster Angriff von Friedrich konterte ich und schloss die Lücke. Leider gieng Sasha auch mit, konnte das Loch jedoch nicht selber schliessen. Im letzten langen Anstieg des Tages griff Friedrich erneut an und mir gelang es um 20m nicht bis oben dranzubleiben. Wenigstens konnte ich mich vom dritten etwas lösen und kontrollierte diesen Vorsprung taktisch bis ins Ziel. Auch hier noch ein Abstecher ins Gehölz, doch mit 5 Sekunden Vorsprung vor Sasha sicherte ich mir den 2. Rang.
Nun lag noch ein weiter Nachhauseweg vor uns. Nahe Leibzig bis Basel waren es über 740km. Doch kurz vor Mitternacht trafen wir in Basel ein, wo ich gerade noch den letzten Zug auf Bern nehmen konnte.